Unsere PoC schwimmt wieder. Oder eher: sie schwamm wieder. Denn wir haben sie bereits für weitere Anpassungen wieder aus dem Wasser geholt. Unsere Buganpassung zieht einen langen Rattenschwanz hinter sich her.
Um den Hintergrund der Buganpassung zu erklären, müssen wir etwas weiter ausholen. Während unserer Jungfernfahrt 2017 in Kerteminde sind wir noch super durch die Wenden gekommen. Allerdings sah es damals so aus, dass wir hinten zu tief im Wasser liegen würden, es kam sogar teilweise Wasser durch die Heckausschnitte. Externes Feedback war damals, dass wir nicht genug Auftrieb im Heck haben. Deshalb haben wir entschieden, dem Heck mehr Auftrieb zu verpassen. Im Nachhinein eine falsche Entscheidung, denn der Rumpf lag gut im Wasser. Wir hatten nur den Cockpitboden und dadurch resultierend den Heckausschnitt zu tief angesetzt. Durch den größeren Auftrieb am Heck sank dann der Bug tiefer ein und bremste uns in den Wenden regelrecht ab. Deshalb haben wir jetzt den Bugbereich auch noch entsprechend verkleinert.
Ergebnis: der Bug des Mittelrumpfes geht jetzt gut durch die Wenden. Allerdings liegen jetzt die beiden Seitenrümpfe nicht mehr gerade im Wasser, sondern ragen hinten in die Höhe und sinken vorn entsprechend mehr ein. Resultierend daraus bremsen jetzt die Seitenrümpfe in der Wende. Außerdem sinken uns die Seitenrümpfe teilweise so tief ein, dass wir fast schon befürchteten, über die Nase zu stolpern. Deshalb haben wir die PoC wieder aus dem Wasser geholt und werden die Aufleger für die Seitenrümpfe überarbeiten, so dass die Ausrichtung wieder passt. Wenn wir die Aufleger überarbeitet haben, wird nur blöderweise unsere Steuerstange nicht mehr passen, die müssen wir also im Anschluss auch noch überarbeiten. Wir ärgern uns etwas, dass wir das Heck nochmal angefasst haben, aber so ist es halt.
Parallel geht es jetzt wieder mit dem Grenzgänger los. Die Temperaturen in der Halle sind auf ca. 22-23°C und wir können wieder ans laminieren und fluten denken. Wir haben uns entschieden, die Neuauflage des Mittelrumpfs mit einem gesonderten Schritt anzugehen. Und zwar fluten wir das Deck zuerst und einzeln. Dann haben wir einen Faktor raus aus der Risikobewertung. Die Leisten sind bereits fertig zugeschnitten und verklebt und am kommenden Wochenende werden wir die Teile -mal wieder- mit Glasgelege einschlagen. Wir sollten „relativ zeitnah“ bereit zum Fluten des Decks sein :-)
Am ehestens sieht man den Unterschied, wenn man sich an der Bug-Öse orientiert...