61. Die "boot"

Deutlich verspätet melden wir uns von der „boot“ zurück. Wir haben zur Zeit einfach etwas zu viele Baustellen.

 

Die Messe war der Hammer! Wir haben unglaublich viele Gespräche geführt und Feedback erhalten. Es scheint, dass wir mit unserem „andersartigen“ Konzept durchaus einen Nerv treffen. Denn es sind wirklich sehr viele Besucher der Messe bei uns stehengeblieben, die mit vielen ausgestellten Serienbooten der heutigen Zeit nicht so viel anfangen können. Unser Konzept, das auf Einfachheit und Robustheit basiert, kam deshalb bei vielen sehr gut an.

 

Wir waren in der Halle 15 direkt neben einigen Luxuskatamaranen platziert, deren Großbaumhöhe kurz unter der Hallendecke war. Einen größeren Kontrast hätte es gar nicht geben können.

 

Witzigerweise sorgte die Bauform unserer Beams dafür, dass sehr viele Besucher unser Boot erstmal als „Stahlboot“ abtaten. Dabei stand die PoC ja auf dem Trailer, der ziemlich deutlich zeigt, dass er nicht viel Gewicht tragen kann. Die Beams wurden dann auch regelmäßig „beklopft“, um das Material erkennen zu können. Unser Roll-Up Display, was ich vorab noch entworfen und in Druck gegeben habe, kam auch sehr gut an. Nie im Leben hätten wir gedacht, dass so viele Leute stehen bleiben. Einige fragten dann auch: wo kann ich so etwas kaufen? Oder auch: ich will das in 14 Meter Länge, wie viel kostet das?

 

Auch einige gutbekannte Namen und Gesichter der Langfahrtszene blieben bei uns stehen. Deren positive Rückmeldungen sind uns natürlich auch sehr wichtig und die Gespräche, die sich hier teilweise ergaben, wurden schon sehr konkret. Beispielsweise haben wir ein Pärchen aus Österreich angesprochen, die auf der „Sailing“-Bühne Vorträge über ihre Reisen in die hohen Breiten hielten. Da waren dann direkt die ersten Fragen sowas wie: wie sieht eure Sturmtaktik aus? Habt ihr Amateurfunk an Bord? Das Gespräch mit den beiden war für uns extremst spannend.

 

Gleichzeitig war es auch sehr spannend, einmal hinter die Kulissen der Messe zu schauen. Wir haben ja durchaus Messe-Aussteller-Erfahrungen, da wir beruflich im Schnitt 2-3 Messen pro Jahr haben. Aber die Wassersportbranche ist nochmal etwas anderes als Heizung-Sanitär.

 

Die interessantesten Gespräche mit anderen Ausstellern hatten wir eigentlich rundweg außerhalb der Messe-Öffnungszeiten, also entweder vor 10 Uhr oder nach 18 Uhr. Auch hier konnten wir sehr interessante Kontakte knüpfen.

 

Bis auf zwei Tage waren wir die ganze Zeit anwesend und hatten uns extra Urlaub vom eigentlichen Job genommen. Da die „boot“ geschlagene 9 Tage geht, waren wir dann zum Ende hin doch schon sehr erschöpft. Die Abbaustimmung am letzten Nachmittag ist auf jeder Messe gleich, ich muss dabei immer schmunzeln. Offiziell sind die Aussteller verpflichtet, erst nach Messe-Ende abzuräumen. Aber natürlich will jeder dann auch schnell weg und bereitet sich doch schon mal langsam vor. Das geht recht unauffällig und jeder lugt zum Standnachbar, ob der schon angefangen hat. Plötzlich war das Vorsegel des Nachbarboots eingerollt. Plötzlich waren die Foils vom Renner gegenüber abmontiert. In unserer Halle waren auch relativ viele aufblasbare Bootsrümpfe. So gegen 17 Uhr zischte es aus allen Ecken der Halle, weil die Luft abgelassen wurde.

 

Und tatsächlich haben wir es sogar in die Berichterstattung geschafft: die Segelreporter listen unsere PoC als einer der Trends der „boot“ 2020 auf:

https://segelreporter.com/panorama/highlights-der-boot-duesseldorf-das-sind-die-segel-trends-fuer-die-neue-saison/

Wir sind die Nummer 10 und finden das natürlich voll gut :-)

 

Sofern wir grünes Licht von der Messe und vom Multihull Deutschland e.V. bekommen, sind wir 2021 gern wieder mit dabei!