66. Neues für die PoC / Arbeiten am Mittelrumpf

Ohne Ablenkung und anderweitige Pläne konzentrieren wir uns über die Ostertage komplett auf unsere Boote.

 

Wir teilen uns dabei etwas auf. Während Freddy mit den Spachtelarbeiten am Mittelrumpf startet, gehe ich neue Schwerter und Ruder für die PoC an. Die bisherigen Teile sind aus einem Holzkern mit Glasgelege belegt. Form und Ausführung entsprechen aber nicht mehr dem aktuellen Stand, den wir für den Grenzgänger planen. Von daher wollen wir vorab lieber nochmal an der PoC testen.

 

Die neuen Ruder und Schwerter bauen wir ohne Holzkern. Wir laminieren diverse Lagen Glas übereinander und schichten sie so, dass sich die gewünschte Tragflächenform bildet. Dabei verwenden wir mehrere Lagen Uni-Direktional 600g (mit Faserrichtung senkrecht) und Tri-Axial 750g (mit der geraden Faser waagerecht). Da die Teile möglichst aufschwimmen sollten, setzen wir zudem Sandwichschichten aus einem Standard PE-Schaum ein. Die Lagen werden immer abwechselnd gelegt. Wir laminieren auf einer glatten Siebdruckplatte und immer eine Hälfte, also vier Hälften Ruder und vier Hälften Schwerter. Die Ruder sollen später an sich symmetrisch werden, deshalb ist es wirklich vier Mal die gleiche Ausführung. Die Schwerter sollen aber asymmetrisch werden, deshalb laminieren wir jeweils zwei Hälften mit unterschiedlichen Profilen. Ob uns das soviel bringt, solange wir mit zwei Schwerter gleichzeitig im Wasser sind, bleibt abzuwarten. Eigentlich sollte bei diesem Konzept nur jeweils ein Schwert im Wasser sein. Bei dem Grenzgänger werden wir das auch können, aber mit den Steckschwertern der PoC wäre das sehr mühselig, bei jedem Richtungswechsel auf die Seitenschwimmer zu klettern und die Schwerter hochzuziehen und abzulassen.

 

Mit den Zuschnitten des Materials und dem Vorbereiten zum Laminieren bin ich die meiste Zeit beschäftigt. Das Laminieren selbst machen wir zu zweit: so kann ich anreichen und „trockene“ Aufgaben erledigen, während Freddy die Hände im Harz hat. Im Anschluss ziehen wir alles unter Vakuum und während die Teile aushärten, mach ich mich an die Zuschnitte für die nächste Fuhre.

 

 

Freddy geht währenddessen den Mittelrumpf an. Wir haben am Bug und mittig im Kielbereich ja einige Dellen, weil wir mit unserer Blasen-Form etwas ZU mutig waren. Diese Dellen müssen jetzt aufmodelliert und verspachtelt werden.

Richtig gut gefällt uns die Idee zwar nicht, aber Freddy entscheidet sich dafür, das Modellieren wie bei den Seitenrumpfbügen wieder mit Polyurethan-Schaum zu machen, weil das leichter als Epoxid-Spachtelmasse ist. Die Kiellinie wird ja sowieso noch mit mindestens einer Lage 750g Glas verstärkt.

 

Wir verwenden für diesen Ausgleich einen hochwertigen PUR-Schaum, dessen zwei Komponenten mit einer Art mobiler Schäummaschine unter hohem Druck direkt beim Auftragen vermischt werden. Nach unten hin hat Freddy vorab in dem zu bearbeitenden Bereich mit Epoxid-Spachtelmasse eine Markierung gesetzt. Unterhalb dieser Markierung modellieren wir später mit Epoxidspachtel weiter.

 

Vom Heck aus trägt Freddy dann noch die erste Schicht Spachtelmasse auf und schleift sie jeweils einen Tag später über. Beim Schleifen geht es uns aber mächtig auf den Zünder, dass wir den Staubsauger immer quer hinter uns herziehen. Ständig kippt er um oder bleibt irgendwo hängen. Deshalb legt Freddy eine Schleifpause ein und schweißt uns einen Galgen mit Ausleger, an dem wir jetzt den Staubsaugerschlauch befestigen können. Der Ausleger kann in der Werkstatt an jede beliebige Stelle geschwenkt werden.