67. Bis zu den Ellbogen im Epoxidharz

Am Wochenende nach Ostern geht es bei uns munter mit dem Ausgleich im Kielbereich weiter. Der gesamte Samstag geht für die Laminierarbeiten an dieser Stelle drauf.

 

Die Polyurethan-Schicht, die wir dort aufgetragen haben, wird mit einem langen Schleifbrett in die korrekte Form gebracht. Freddy hat sich überlegt, in gleichmäßigen Abständen noch „Sicherheitsverbindungen“ einzubringen. Mit diesen Verbindungen wollen wir das Risiko von großflächiger Delamination minimieren.

 

Freddy bohrt dafür in kleinen Abständen Löcher in die Polyurethan-Schicht, so dass er wieder auf die Glasgelegeschicht unserer Außenschale schauen kann. Diese Löcher füllen wir mit Epoxidharz-Spachtelmasse, die wir mit Glasfaserschnitzel verstärken. Damit stellen wir eine Verbindung zwischen der „alten“ Außenschale und der „neuen“ Oberfläche her.

 

Zu viele dieser Verbindungen wollen wir aber auch nicht machen, da wir sonst zu viel Gewicht aufbauen.

 

Auch die unteren Abschlüsse des Bereichs bearbeiten wir noch einmal, in dem wir den Polyurethan-Schaum entfernen und auch hier die Lücken mit der Glasfaserschnitzel-Spachtelmasse füllen.

 

Dies alles dient der sicheren Verbindung zur alten Oberfläche.

 

Anschließend bringen wir eine Schicht Spachtelmasse, diesmal ohne Glasfaserschnitzel, auf die Polyurethan-Oberfläche. Damit gleichen wir Lunker und Lufteinschlüsse aus. Anschließend laminieren wir zuerst eine Lage 600g Uni-Direktional direkt auf die Kiellinie, etwa 20cm breit und 350cm lang. Die Faserrichtung geht längs und ich muss lange in unserer „Glasgelege-Restekiste“ suchen, bis ich einen geeigneten Abschnitt finde, der so lang ist. Direkt darüber legen wir eine Lage 750g Tri-Axial, die den gesamten modellierten Bereich bedeckt.

 

Fotos gibt es leider nur von den „Verbindungslöchern“ und dem fertig laminierten Kielbereich. Zwischendrin ist gar nichts mit Fotografieren, denn wir stecken beide bis zu den Ellbogen im Harz. Dabei wechseln wir gefühlt ständig zwischen der Glasfaserschnitzel-Spachtelmasse, der „normalen“ Spachtelmasse mit Thixotropiermittel und Microballons und dem reinen Epoxidharz/Härter-Gemisch. Um es für mich beim Mischen noch komplizierter zu machen, mischen wir auch noch zwei verschiedene Härter miteinander, um die Topfzeiten optimal einzustellen. Einmal richte ich etwas Chaos an, als sich der Rührer in meiner Hand selbstständig macht und mir der Becher abhaut. Insgesamt fühle ich mich an dem Tag etwas überfordert und gehetzt und bin wirklich froh, als wir die letzte Lage Abreißgewebe endlich drauf haben.

 

Den Sonntag verbringt Freddy wieder mit Spachtelarbeiten.