Ein weiterer Meilenstein ist geschafft: unsere Mittelrumpfseiten haben ihre Grundierung erhalten. Die bunte Camouflage-Optik des gespachtelten Mittelrumpfes ist jetzt einem blassen, glänzenden Camouflage gewichen. Für ein deckendes Weiß fehlt noch die eine oder andere Farbschicht.
Letzten Sonntag sind wir das angegangen. Den ganzen Samstag haben wir aufgeräumt und sauber gemacht, sogar durchgewischt (!!), um möglichst wenig Staub in der Werkstatt zu haben. Am Sonntag bewaffnen wir uns mit Rolle und Pinsel und bringen drei Schichten Epoxidgrundierung auf: die erste Lage transparent, die zweite und dritte Runde mit Farbe. Im unteren Bugbereich führen wir die anthrazitfarbene Fläche des Unterwasserschiffes fort: die Farbgebung wird durch Hinzumischen von Graphit erreicht. Graphit wird häufig im Unterwasserbereich eingesetzt, um noch mehr Kratzfestigkeit und Schutz zu erreichen.
Für jede Runde brauchen wir ca. 2 Stunden. Das klingt erstmal nicht wahnsinnig anstrengend, aber irgendwie maule ich mich fürchterlich dabei auf. Mit meinem Pinsel ziehe immer in der gleichen Art und Weise von oben nach unten. Jedes Umgreifen, jeder Druckwechsel würde sich auf der Oberfläche zeigen und so bin ich echt einseitig unterwegs. Am Abend kann ich mich kaum noch bewegen.
Die frisch aufgetragenen Schichten scheinen sehr anziehend auf Fliegen zu wirken. Ich weiß nicht, warum Ende November überhaupt noch Fliegen unterwegs sind, aber drei oder vier landen zielstrebig auf der frisch gestrichenen Oberfläche, krabbeln noch ein paar Zentimeter herum, wobei sie eine Laufspur hinterlassen, geben dann irgendwann auf und härten mit aus.
Während ich mich in der Woche von meinem Muskelkater erhole, steht Freddy kurzzeitig ratlos da, weil sein abendliches Spachteln und Schleifen entfällt. Es dauert aber nicht lange, bis er sich entschieden hat, wie er weitermachen will. Das Deck und der Aufbau sind schließlich auch noch zu spachteln und zu schleifen.